Offener Brief an die Warsteiner SPD: Warum?

DIE LINKE. Ortsverband Warstein

Liebe Warsteiner SPD, wir von den LINKEN in Warstein haben noch nie versprochen, dass wir den Steinabbau beenden können. Aber natürlich kann man ihn beenden, wenn man sich politisch einig ist. Es gibt doch genügend Beispiele, bei denen industrielle Vorgehen wegen natur-, sozial- oder Gemeinschädlichkeit beendet wurden. Wenn der Schaden oder der Leidensdruck der Bevölkerung groß genug sind. Wo habt ihr die Erkenntnis, dass das ja gar nicht geht, bloß her?

Natürlich kann man ihn beenden, anders als ihr scheinvernünftig vorgaukelt, und muss das hier auch. Man wird sich über kurz oder lang grundsätzlich entscheiden müssen, entweder eine ganzheitliche Betrachtung der Stadt Warstein  vorzunehmen, ihrer Menschen, nachhaltiger Strukturen und Finanzen. Kurz: Lage und Ressourcen, Wald und Wäster gleich Sauerland und Natur, Gesundheit, Tourismus, dazu passend Bier und Elektronik aufzufassen, oder eben den Steinabbau weiter zuzulassen, dann gibt es das alles nicht! 

Dazu braucht  man eine Ratsmehrheit, und das scheitert in Warstein (man könnte schon sagen: Nach einer einzigen Ausnahme durch Grundstückskündigungen ja wieder mal...) an der SPD. Dass man das von den Steinlobbyisten in der CDU nicht erwarten kann, dafür sorgen schon F.B.Köster und viele Steinfreunde, denen Warstein egal ist. Da helfen auch keine Augenwischereien, wie eine symbolische Unterstützung der Lörmecke durch die CDU-Kreistagsfraktion. Das rettet Warstein auch nicht vor dem Steinabbau, aber selbst die sind weiter, als die Warsteiner SPD? 

Seit Jahrzehnten geht es der Steinindustrie nur um Profit, sie verpesten die Luft (der Dreck macht krank), sorgen für Schäden an Häusern, gefährden mit jeder Sprengung unser Trinkwasser, klagen gegen das Wasser, und berieseln verfälschend Messcontainer... Das, liebe SPDler, wollt ihr grundlos (!) noch Generationen in Kauf nehmen? Da muss man schon fragen, warum denn nur? 

Je mehr Steinschichten über dem Wasser abgebaut werden, umso schlechter wird natürlich auch die Filterwirkung. Das Wasser verschlechtert sich, wir sehen da einen Zusammenhang zum Abbau. 

Der durchschnittliche Wasserspiegel sinkt anscheinend, zumindest reibt die Steinindustrie sich da schon die Hände. Es regnet aber nicht weniger, oder ähnliche sinnvolle Begründungen, auch da sehen wir einen logischen Zusammenhang mit dem Abbau. Je länger sie abbauen, um so mehr ist das Wasser weg? 

Die Marmormutung ist Unsinn? Den Genehmigungszusammenhang betrachtet die SPD aber gar nicht. 

Die Stadt wird erpresst, es gibt nur dann eine Trassenabtretung, wenn außerhalb der Trasse und des Sicherheitsbereiches Nassabbau nicht verneint wird. Das findet die SPD richtig. 

Das sind eure Verhandlungspartner, um was bitte überhaupt zu verhandeln? Reibach mit positiver Zukunft und Wasser. Das ist unrichtig, und es ist unrichtig, den Leuten zu sagen, es ginge sowieso nicht anders. Das, liebe SPD, tut ihr aber.   

Wenn alle Parteien mit der Steinindustrie so umgehen würden wie wir, würden es die Kösters und Co in unserer Stadt nicht noch in Führungspositionen in Parteien usw. bringen, man würde sie als das erkennen, was sie sind, nämlich als Stadtzerstörer. Und hätte eine sehr reale Chance, den Spuk zu beenden. Das will die SPD aber gar nicht? 

Natürlich fordern wir LINKE immer wieder, dass Schluss sein muss mit dem Steinabbau in Warstein. Das ist ja die einzige positive Lösung. Wir meinen, hier hilft nur, den Abbau unwirtschaftlich zu machen.
Wir hatten jetzt die Situation, bei CEMLAPIS genau das zu erreichen. Aber erst wurden Durchfahrtsrechte erlaubt, dann wolltet ihr einen neuen Transportweg zur Verkürzung der Fahrstrecke (als Alibi?) und jetzt habt ihr mit euren Stimmen im Stadtentwicklungsausschuss den Steinabbau gesichert, Schluss mit Warstein sinnvoll. Warum? 

Hans-Otto Spanke 
Manfred Weretecki