Herzlichen Glückwunsch zum 100-jährigen Firmenjubiläum! Wann ist Schluss?

DIE LINKE. Ortsverband Warstein

Offener Brief an Herrn Köster, Warstein, den 28.11.2014.

Lieber Herr Köster,

erstmal gratulieren wir als „ DIE LINKE Warstein“ Ihnen ganz herzlich zum 100jährigen Bestehen Ihres Unternehmens!

Sie sprechen in diesem Zusammenhang in der Presse von einer Verantwortung für Alles, was im Umfeld des Steinabbaus passiert. Wir möchten das aufgreifen:


  • Es wurde und wird gesprengt, kein Wort von Ihnen zu den Schäden.

  • Es wird die Stadt mit Feinstaub vergiftet und völlig verdreckt, kein Wort Ihrerseits zu den komunalen Zuständen und den Gesundheitsfolgen für alle.

  • Es wird das Wasser jeden Tag gefährdet, und gegen Wasserbescheide geklagt, Ihre Antwort ist, dass Sie ja das Wasser auch trinken, und (Zitat) Ihre Präsenz die Grundlage ihres unternehmerischen Vertrauens vor Ort ist, wir haben die Kausalität nicht verstanden, müssen jedoch dazu feststellen, dass auch da kein Wort zur Sache von Ihnen kommt.


Es wird im Ergebniss durch den Steinabbau, und damit eben von Ihnen, eine sinnvolle Stadtentwicklung völlig unmöglich gemacht und gehalten.

Wir müssen zugeben, dass sie in dem Interview geschickt um all diese Probleme und Fragen drumherum gekommen sind. Des Weiteren verschweigen Sie:


  • Sie betreiben Mediationsverfahren, die dazu dienen, und nur dazu dienen, die Öffentlichkeit und Politik zu verwirren und eben ohne Nutzen für Stadt und Bürger Zeit zu schinden.

  • Sie streben in der Folge neue Vereinbahrungen mit der Kommune an, in denen es klar und deutlich nur darum geht, den Abbau festzuschreiben, damit die für Sie leidige Fragestellung, wann denn endlich Schluss ist, vom Tisch kommt. Kein Wort dazu von Ihnen.


Nur an einem Punkt werden sie sehr klar und eindeutig: Es wird abgebaut, bis die Lagerstätte aufgebraucht ist, das wird „sicher“ die nächste Generation überdauern. Das beantwortet allerdings alles Obige.

Sie reden immer davon, dass „Absolute Positionen niemand weiterhelfen“. Das sehen wir genauso! Sie tun so, als wenn Sie das ganz alleine entscheiden, wir meinen, dass ein Ende eine Notwendigkeit ist, und die Sachverhalte demokratisch entschieden werden. Wir nennen das eine absolute Position, wenn Sie behaupten, auch die nächsten Generationen würde noch in Warstein Kalkstein gewinnen. Hierzu gibt es Verträge, die auslaufen, da dürfen u. a. keine Neuen kommen!


Wir meinen, das in absehbarer Zukunft mit dem Steinabbau in Warstein Schluss sein muss! Und das erschließt sich ja offensichtlich auch Anderen, zum Beispiel der Bezirksregierung, wenn sie ein Werkstattverfahren mit 120000,- Euro bescheidet, das u. a. dazu dient, ein Folgenutzungskonzept für die Zeit nach der Beendigung des Steinabbaus zu erarbeiten.


Auch das Bergrecht ist sicher nicht auf ewig in Stein gemeißelt und längst nicht mehr zeitgemäß. Was ja mittlerweile auch politisch auf höherer Ebene diskutiert wird. Hier kommt es hoffentlich zu Änderungen, die Abgrabungen auch oberhalb von wertvollem Trinkwasser verbieten!


Dass Sie die sogenannten „Warsteiner Vereinbarungen“ als richtungsweisend bezeichnen, zeigt doch im Kontext des „Überdauerns“, wozu diese Vereinbahrungen dienen. Da Sie ja offensichtlich nicht über ein Ende des Steinabbaus diskutieren wollen, machen solche Vereinbarungen keinen Sinn.


Wir wünschen Ihnen weitere 100 Jahre für ihr Unternehmen, allerdings nicht durch Steinabbau in Warstein. Unsere Stadt braucht eine Zukunft, die es mit Steinabbau nicht gibt. Wir fordern Sie auf, den Bürgern und der Politik zur Planungssicherheit klar ein Enddatum zu benennen!

Mit freundlichen Grüßen

Manfred Weretecki
Hans-Otto Spanke