Gesamtkonzept statt Leuchtturm!

DIE LINKE im Rat der Stadt Warstein

Zum "Neue Mitte" Beschluss des Rates

DIE LINKE im Rat der Stadt Warstein
Pressemitteilung 05.07.2012

Gesamtkonzept statt
 Leuchtturm!

Die Darstellungen über die jetzt gefundene 'kleine' Lösung einer "neuen Mitte" und unsere kritische Haltung dazu geben die Zusammenhänge nur unvollständig und verzerrt wieder.
Die vom Gutachter propagierte Gesamtbetrachtung nahm die Mehrheit des Rates nur schweren Herzens zur Kenntnis. Das bedeutet nämlich, dass es nicht nur um ein Einkaufzentrum geht. Dieses 'nur' hätte man aber gerne behalten, und ansonsten lieber nichts gemusst, dann ist man nicht festgelegt. 

Die vom Gutachter propagierte Gesamtbetrachtung wurde von der Politik auf das Gelände rund um den Marktplatz reduziert. Als nicht mehr verschweigbares Minimum des Gutachtens. In dem Gutachten steht eigentlich etwas anderes. 

Eine "neue Mitte" auf dem Bergenthalgelände, ausgeweitet Richtung Westen, ermöglichst es solcherart, 'nur' eine Fußgängerzone von der Domschänke bis zur Tiefgarage zu beplanen. Nicht mal unbedingt zu realisieren, das müssten ja private Investoren machen, aber man hat dem Gutachter selbstbetrügerisch genügt. Das soll dann die hiesige Gesamtbetrachtung sein.
Das seltsame Vorgehen ist deshalb wichtig, weil man nicht weiß, wann und ob denn eine Umgehungsstraße kommt. Denn dazu müssten die Steinbrüche, durch die diese Straße führen soll, dicht gemacht werden. 

Das bedeutet auch, dass unter anderem (!) die jetzige Hauptstraße als innerstädtischer Lebensbereich nicht in Angriff genommen werden braucht. Man muss sich nicht festlegen. 
Nach unserer Meinung muss eine Planung viel weiter reichen, muss u. a. die Hauptstraße, das Rissegelände und alles Andere mit einbeziehen. Unsere Vorstellungen sind nach wie vor, die Hauptstraße als Fußgängerzone durch den Bau einer innerstädtischen Umgehungsstraße, mit einzubinden.

Wir finden, dass eine kleinteilige Bebauung auf dem Bergenthalgelände mit Einbeziehung der Ladengeschäfte der gesamten Hauptstraße und des gesamten Innenstadtbereiches für Warstein viel vernünftiger wäre. Glaspaläste braucht niemand in unserer Stadt. Das der Stopp des Kaufkraftabflusses von einer Gesamtattraktivität der gesamten Stadt käme, ist entscheidend, hier aber anscheinend egal?

Für das Rissegelände schlagen wir ein Freizeitgelände vor, wie auch vom Gutachter vorgeschlagen. Auch dazu braucht es eine Gesamtbetrachtung. 

Zu einer Gesamtbetrachtung gehören Lösungen, die die Wassergefährdung, den Verkehr, das Gift, den Dreck, die Schäden, die soziale und kulturelle Armut und die sterbenden wirtschaftlichen Perspektiven (Tourismus statt Steinabbau?) sowie das Wohlfühlen in unserer (Innen-)Stadt als Verbund angehen. 

So wird (wie die Erfahrung lehrt) lange nichts weiter passieren. Es fehlen immer noch kleinteilige und differenzierte, also lustvolle, dabei aber umfassende Planungen/Gestaltungen eines Gemeinwesens (auch bei Bebauungen). Es wird immer noch in Kategorien, wie 'wir stemmen jetzt einen Leuchtturm' gedacht. Es ist immer noch ein entweder dieses oder nichts.

Auf das Argument, so funktioniert hier bei uns Politik eben, eines geht ja vielleicht noch (und das ist auch noch nicht gut), alles geht aber nicht, das war schon immer so, besser dieses als nichts, kann man nur antworten: Die letzten 30 Jahre lehren, das ist eben nicht besser als nichts. Wenn das doch schon immer so war, wird es Zeit, das zu ändern. Das kann nicht im Sinne der Bürger sein.

Für DIE LINKE. Warstein

Hans-Otto Spanke, Ratsmitglied
Manfred Weretecki, Sachkundiger Bürger