Es gibt eine Idee, das Miteinander, der Rest bleibt Augenwischerei

Hans-Otto Spanke

Stellungnahme zu den Leserbriefen der letzten Zeit, betreffend „we love Warstein“ und 1. Mai, von Hans-Otto Spanke für DIE LINKE. Warstein, den 13.02.2014

Prolog zu der anschließend betrachteten eigentlichen Augenwischerei: Es ist schon erschreckend, welche Einstellung zu Gewerkschaften man so findet. Unsere Gesellschaft verändert sich offensichtlich zu einer Ellebogen-Gesellschaft. Aber wenn man sieht, aus welcher Ecke was kommt, dann wird einem auch die Intention klar. Gewerkschaften stören den Reibach, die Abzocke, das stimmt schon. Es ist aber der Reibach ganz Weniger auf Kosten ganz Vieler. Und diese ganz Wenigen versuchen hier, den 1 Mai umzurubeln. Und da sollen Gewerkschafter sich in das Umrubeln selber einbringen? Schöner Versuch, wenn auch etwas schlicht, einfache Kapitalismus-Agitation (der Drei-Punkte-Partei?). Ich kann nur hoffen, dass die allermeisten Menschen das Offensichtliche auch gleich so begreifen, dann erübrigt sich dazu jeder weitere Kommentar. 

Zu den Jungs von „we love Warstein“: Wir sagen nach wie vor, dass Gefühl, Liebe zu seiner Heimat, sehr wohl nützlich sein kann. Das ist eine gute Idee der drei Jungs. Wenn es nicht missbraucht wird. Aber hier ist es doch so, dass es missbraucht wird. Und dass die Drei eigentlich ganz smarte Leute sind. Und da muss ihnen doch irgendwann einmal selber auffallen, vor welchen Karren sie hier gespannt werden. Wie allerspätestens an der Terminierung schön zu sehen ist. 

Die Augenwischerei: 
„we love Warstein“ wird benutzt, um von den Tatsachen abzulenken. Und Tatsache ist doch, dass jahrzentelanges Versagen der Politik interessanter Weise maßgeblich von außen bestimmt wurde, durch lange Zeit maßgebliche Politiker, die auch Steinindustriebetreiber sind/waren. Durch von diesen vereinnahmte Politiker, durch eine teilvereinnahmte Verwaltung, usw. Und dem Wohl der Firmen hat es ja auch die ganze Zeit gedient, wie man an dem Ausmaß der Firmen sieht. Nur hat es eben nicht nicht der Stadt gedient, wie man an dem Ausmaß der Zerstörung sieht. Das ist alles weithin bekannt, und das ist alles neuerdings hier hinter „we love Warstein“ verschwunden. Und auch da kann man so langsam erwarten, dass sowohl den drei Youngstern selber, wie auch den BürgerInnen etwas auffällt. Wie es ja auch schon vielen aufgefallen ist. 

Tatsache scheint ja auch, dass das Alles sich im Landesentwicklungsplan (LEP) augenscheinlich gegen die Steinindustrie niederschlägt, also offensichtlich andernorts in Ansätzen schon erkannt wurde. 

Der Gegenansatz: 
Wir, DIE LINKE, ebenso wie Gewerkschaften, machen die Tatsachen bekannt. Uns dafür als Nörgler abzutun, zeugt eigentlich nur davon, dass die Kritikaster, die Nörgler der Kritiker, die Tatsachen einfach nicht mehr sehen wollen. Die Tatsachen sind schlicht zu traurig, und diejenigen wissen eben keine Abhilfe. Schwamm drüber, und weitermachen, am liebsten wie bisher. Und dafür wird hier „we love Warstein“ instrumentalisiert. 

Wir machen nicht nur mit, wir sind die Einzigen, die, sinnvoll das Ganze betrachtend, etwas machen. Keine andere Partei, Gruppe oder Institution hat bis jetzt auch nur annähernd etwas vorgelegt, was einer Gesamtbetrachtung nahe kommt. Aber wir haben. Darin steht die Abhilfe. Nachzulesen im Internet, unter die „Zukunft von Warstein“, oder in unserem Warsteiner Komunalwahlprogramm 2014. Ein Neuorientierung, weg von der Steinindustrie, hin zur vorhandenen Umwelt. Ökonomisch, ökologisch und stadtentwicklerisch vor Ort sinnvoll. 

Wo sind die weiter reichenden Programme der Anderen für Warstein? Insbesondere derer, die am 1 Mai lieber nicht zu den Gewerkschaften gehen, und so auch noch indirekt alle auffordern, Gewerkschaften abzulehnen. Die empfehlen, bei der großen Absahne lieber gegeneinander abzusahnen. Wenn man denn nachher zu den wenigen Absahnern gehört. 

Die Idee des Miteinanders: 
Eben für das Absahnen von Wenigen auf Kosten Aller wird „we love Warstein“ hier instrumentalisiert. Jungs, lasst euch nicht zu Kapitalisten und Gewerkschaftsfeinden umrubeln. Die Idee des Miteinander war doch eigentlich gut. 

BürgerInnen: 
Schaut auf die Tatsachen. Denkt selber. Und geht dafür, was ihr selber meint, wählen. 

Hans-Otto Spanke,
Mitglied des Sprecherrates DIE LINKE. Warstein 
Mitglied attac 
Mitglied Wasserini 
Kreisvorstand Soest DIE LINKE