Diskussion um Fußgängerzone Warstein: Gesamtkonzept mit einer Konfliktlösung!

DIE LINKE. Warstein

Stellungnahme der Warsteiner LINKEN zum Stadtkonzept Junker und Kruse, zum Steinabbau und der aktuellen Presseberichterstattung

Bei einer Betrachtung der Situation und der Möglichkeiten Warsteins darf man das Ganze nicht aus den Augen verlieren: 

Entweder wir orientieren uns um, auf das, was wir vor Ort haben. Salopp formuliert: Tagsüber Natur (davon haben wir reichlich, Felsen, Höhlen, Wald und Wasser, siehe auch Stadtplanungsbüro Junker & Kruse aus Dortmund = J&K), und abends Sozialleben, man könnte auch von einer apre-Natur-Touristenmeile, sprich Tourismus reden (also einer lebendige Innenstadt, da haben wir das Felsen-Venedig des Sauerlandes, und eine Brauerei, und das Konzept von J&K mit offener Range, etc.). 

Wenn wir in 10 bis 15 Jahren umgesattelt haben wollen, auf eine lebenswerte Stadt, so geht das doch nicht mit einem Steinabbau. Mit dem bleibt alles, wie es ist. Das haben die letzten Jahrzehnte doch klar gezeigt. 

Eine Umgehungsstraße wird es erst geben, wenn der Steinabbau dort beendet ist. Deshalb betrachten wir das Ansinnen der Steinindustrie, die Kündigungen aufzuheben, es würde sonst nur viel länger dauern, als eine Art Erpressung. Bei der auch suggeriert werden soll, man könne den Steinabbau sowieso nicht anders beenden. 

Wir sind der Meinung, man kann ihn selbstverständlich beenden, wenn man politisch nur genug Einigkeit zeigt, und die notwendigen Maßnahmen beschließt. Gesammt-Gemeinwohl vor Privatprofit. Und, man (wir alle) wird/werden es beenden müssen, und heute damit anfangen müssen. (Siehe oben). Wenn wir einknicken,  geht es endlos so weiter, wie die letzten Jahrzehnte bisher. 

Wir fordern deshalb einen klaren Termin, heute, wann der Steinabbau beendet wird. Wir schlagen in 10 Jahren vor, ungefähr solange wird die Planung noch brauchen (wenn wir uns einig sind, und heute anfangen), dann können die betroffenen Betriebe disponieren, es herrscht Klarheit für alle Beteiligten, von Straßen-NRW über die Bürger bis zur Industrie. Das müssen aber wir als Stadtrat politisch heute entscheiden. 

J&K sagen, man kann schonmal einen Anfang machen. Wir sagen: Stimmt, wenn man die richtige Richtung hat, es darf nicht dazu führen, dass ein ernsthaftes Zukunftskonzept durch zielosen Aktionismus versenkt wird. (Und so haben J&K das sicher auch nicht gemeint) 

Zum akutem Detail Fußgängerzone: 

Uns faszinieren nach wie vor die Möglichkeiten, die diese Hauptstraße bietet. Der Felsen, der Bullerteich, die Wäster mit ihren Brücken, das angrenzende Rissegelände, ect. hätten etwas Einmaliges, wenn der Verkehr weg wäre. 

Und wir bleiben dabei, für uns wäre der Bereich zwischen Mestermann und Rangestraße eine ideale Fussgängerzone, einmalig eben am historischen Kanal entlang. Eine Fußgängerzone ist ja nicht nur für Geschäfte da. Sie ist das kommunikative Herz des Gemeinwesens. 

Ansonsten, das Argument von J&K, dass der Ladenbestand dafür zu gering ist, stimmt natürlich zum jetzigen Zeitpunkt, wäre es aber eine Fussgängerzone, würde sich das doch schnell ändern.
Auch lassen sich Bullerteich, alte Feuerwache, der Fels darüber, der Fels hinter der Polizei ect. nur ohne Verkehr in eine Fußläufigkeit integrieren. 

Natürlich dürfen die Parkplätze nicht unendlich weit weg sein. Wenn aber Entlastungsstraße und Umgehungsstraße übers Rissegelände laufen, und sich dort treffen, gibt es dort genug Parkraum. Die Geschäfte an der unteren Hauptstraße wären fussläufig sehr gut zu erreichen. 
Wie auch J&K sagen, es muss Spass machen, zum Einkaufen zu gehen. Das wäre am besten zu erreichen, in dem man wirklich ohne Verkehr in Ruhe bummeln kann. 

Im übrigen ist das ein Punkt unter vielen, und es gibt ja auch in Fußgängerzonen Ausnahmen. Es braucht ein Gesamtkonzept mit einer Konfliktlösung,  Prosperität mit Konzept statt Steinabbau. Beides geht hier nicht zusammen. 

Für DIE LINKE. Warstein

Hans-Otto Spanke, Ratsmitglied 
Manfred Weretecki, Ortsvorstand

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