Zum Verhalten von Herrn Enste

Elisabeth Umezulike, Hans-Otto Spanke

Plakatkrieg und Gesichtsverlust

Leserbrief zu dem Bürgermeisterkandidaten Herrn Thomas Enste:

Mit seinem Gerede von "Plakatvandalismus" und der Anzeige gegen Unbekannt wegen EINES kleinen gelben Aufklebers auf EINEM seiner Wahlplakate macht Herr Enste sich nun vollends lächerlich.

War nämlich nicht er derjenige, welcher mit dem von ihm so bezeichneten und der LINKEN unterstellten "Plakatvandalismus" begonnen hat?
Man erinnere sich: Am Tag nach der Europawahl hatte er, ohne sich um ausreichende Klärung der Sachlage zu bemühen, seine schlecht gedruckten Konterfeis über die Plakate der LINKEN geklebt, deren Gültigkeit mit der Europawahl gleichwohl keineswegs abgelaufen war. Denn die dort vertretene Programmatik hat auch noch für die beiden bevorstehenden Wahlen Relevanz.

Unsere Aufforderung, seine Plakate von unseren Flächen zu entfernen, ignorierte er, äußerte sich jedoch scheinheilig verlogen betroffen darüber, dass der LINKEN ja nun leider keine Fläche für ihre Kommunal-Wahlplakate mehr zur Verfügung stehe.

Zudem handelte er sich Ärger mit der Stadt Warstein ein, da er in seiner Naivität das geschützte Stadt-Logo für seine Plakate benutzt hatte und dieses nun selbst (!) mit einem neuen Logo überkleben musste!

Wer auch immer die attac- (nicht LINKE!) Aufkleber auf die Plakate geklebt hat, wollte vermutlich in erster Linie auf die berechtigte Forderungen z.B. nach einer Abschaffung der Hartz4-Unrechts-Gesetzgebung aufmerksam machen, nicht aber Herrn Maatz’ oder Herrn Enstes politischen Durchblick (sofern vorhanden) behindern.

Und für den von ihm beklagten "Gesichtsverlust" des Herrn Enste ist wohl weniger ein kleiner Aufkleber verantwortlich als vielmehr seine völlig überzogene und unangemessene Reaktion auf die Bereicherung eines seiner schon recht vergilbten Wahlplakate. Diesen Gesichtsverlust kann man auch auf den Podiumsdiskussionen erleben, wo Herr Enste immer häufiger aus der Fassung gerät.

Als Bürgermeisterkandidat sollte er wahrhaftig etwas mehr Gelassenheit und Großzügigkeit aufbringen. Von Helmuth Kohl die Urkunde zum Elektromeister überreicht bekommen zu haben, wie er nicht müde wird zu betonen, scheint als Qualifikation für das Bürgermeister-Amt denn doch nicht ganz ausreichend. Weitere Qualifikationen sehen wir da angesichts der Geschehnisse nicht.

Im Übrigen betrachten wir es als verleumderisch, wenn ein Herr Enste meint, wir würden auf dem gleichen niedrigen Niveau denken und handeln wie er. Aber irgendwann ist Schluss mit unserem Langmut, jetzt werden wir unser Recht, da zu plakatieren, wo es uns von Anfang an zustand, auch wahrnehmen.

Für DIE LINKE in Warstein
Elisabeth Umezulike
Hans-Otto Spanke