Wenn Ihr geschwiegen hättet, wäret Ihr glaubwürdig geblieben!

DIE LINKE. Basisgruppe Warstein

Warsteiner Alternativlose Liste, steingrau statt grün

Leserbrief zur Entscheidung der WAL, Frank Maatz zu unterstützen

Wenn Ihr geschwiegen hättet, wäret Ihr glaubwürdig geblieben!

Das möchte man der Warsteiner WAL zurufen, die sich am vergangenen Freitag dafür entschieden hat, ebenfalls den gemeinsamen Bürgermeisterkandidaten der (auch ansonsten kaum noch unterscheidbaren) "großen" Parteien CDU und  SPD, Frank Maatz zu unterstützen.
Schon die Argumente, die von der WAL für diese Entscheidung vorgebracht werden, sprechen eine deutliche Sprache: Maatz sei "parteipolitisch neutral", nicht jedoch "unpolitisch", so Werner Braukmann, Vorsitzender der WAL,  während sich Lea Heidrich von der Grünen Jugend bemühte, ihn "recht sympathisch" zu finden. Braukmann findet die Vorstellung von Maatz als "Manager des 400 Mitarbeiter starken Unternehmens ’Stadt Warstein’ auf der einen und des Stadtrates auf der anderen Seite" ebenfalls "sympathisch."

Kompetenz scheint dabei eine geringere Rolle zu spielen und die dem Wirtschaftsjargon entlehnte Sprache sollte auch nicht darüber hinweg täuschen, dass die Idee, bei einer (Kommunal-)Wahl könne es politische Neutralität geben, mindestens eine Illusion, wenn nicht den Versuch einer bewussten Irreführung darstellt. Es entspricht der Quadratur des Kreises, wenn jemand angeblich zugleich "parteipolitisch neutral", aber dann doch nicht "unpolitisch" sein soll, da jeder Kandidat für einen solchen Posten, wenn er sich auch nicht explizit einer Partei zuordnen will, so doch klare Positionen für die Interessen der einen oder der anderen Seite beziehen muss. Im Fall Maatz nun handelt es sich eindeutig um die Interessen der Steinindustrie, als deren Lobbyist er überhaupt an diese Kandidatur gekommen ist.

Was ist also los mit der vorgeblich grünen WAL, dass sie sich auf die Seite einer Marionette der natur- und trinkwassergefährdenden profitgeilen Steinindustrie geschlagen hat?

Gleichzeitig wird absurderweise betont, dass man die Politik von CDU und SPD beim Steinabbau nicht unterstütze… Ein Fall politischer Schizophrenie? Oder ist Maatz für die WAL schon durch seine Gegnerschaft zu Manfred Gödde unterstützenswert?
 
Bedenken sollten die ehemaligen "Alternativen", dass schwarz angestrichene Grüne schließlich ein hässliches Grau annehmen, ebenso wie der Feinstaub, den die Steinindustrie über ganz Warstein verbreitet…

Dem Wähler, der aufrichtig an der Zukunft der Stadt Warstein und dem Wohlergehen aller Bürger interessiert ist, bleibt somit bei der nächsten Kommunalwahl wieder eine Alternative weniger. In Zukunft muss man wohl WAL, mit Warsteiner Alternativlose Liste, übersetzen!
 
Elisabeth Umezulike, Sichtigvor, Mitglied SprecherInnenrat DIE LINKE. Basisgruppe Warstein

Hans-Otto Spanke, Warstein, Mitglied SprecherInnenrat DIE LINKE. Basisgruppe Warstein

Manfred Weretecki, Sichtigvor, Vorsitzender DIE LINKE. Kreis Soest