Wasser, und eben mehr!

Christel Spanke

Löhne drücken für die Steinindustrie

Wasser, und eben mehr!

Ein paar Wenige wollen verdienen um jeden Preis, und eine ganze Region muss darunter leiden.

Sie dürfen nur oberhalb des Grundwassers abbauen, doch stoßen sie auf Wasser, wird es als Regenwasser oder "Schmelzwasser" deklariert, samt Dreck in die Wäster gepumpt, und sie sprengen einfach weiter. Damit verschmutzen sie nicht nur das Oberflächenwasser, sondern riskieren durch die täglich mehrfachen Sprengungen auch das Verschütten der Tiefenmischwasserquellen. Jede einzelne Sprengung kann die Klüfte des aufsteigenden Quellwassers verschütten. Es ist ein tägliches Vabanque-Spiel. Einige abgesoffene Steinbrüche und verschüttete Quellen sind der Beweis!

Der Steinabbau im Wasserschutzgebiet muss komplett aufhören!

Leider ist das ja nicht das einzige Problem, das Warstein hat. Die Staubbelastung ist so hoch, da kommen selbst Großstädte mit ihren Autoabgasen nicht heran!
LKW und Züge werden nicht abgeplant, obwohl das im Aktionsplan klar vereinbart ist. Der Messcontainer wird durch ständige Staubunterdrückung, mittels Wasserduschen, manipuliert. Man hat es auch noch geschafft die strengen EU-Auflagen um Jahre nach hinten zu schieben. Man macht alles um die Steinindustrie zufrieden zu stellen.

Überhaupt ist der Reinigungswagen rund um den Messcontainer an trockenen Tagen ständig unterwegs und schwemmt den Dreck in die Gullis, also in die Wäster, ins Klärwerk, weiter über die Möhne in den Möhnesee, dadurch ins Trinkwasser. Da wird von Reinigungssystemen gefaselt, die graue Farbe der Wäster offenbart die Wahrheit...

Das Range-Waschen ergibt bessere Messwerte, aber wie sieht die Situation einen Kilometer weiter aus? Ab der Sparkasse ist alles wieder trocken, es staubt gewaltig, und gesundheitsgefährdend, zum Beispiel auf der Hauptstraße. An Wochentagen donnern alle paar Minuten ein Steinlaster daher. Die Schaufenster werden ständig verdreckt, parkende Autos auch. Der Lärm ist unerträglich. Die Anwohner können nicht einmal die Fenster öffnen ohne Schaden. Wer ersetzt ihnen der Verlust an Lebenskomfort, wer bezahlt die Reinigung, wer schützt ihre Gesundheit?

Die Häuser an den Abbruchrandgebieten haben durch die permanenten Sprengungen Risse, die Grundstücke sind nicht verkehrsfähig, Besucher flüchten an manchen Tagen bei Sprengungen panisch aus dem Haus. Die Steinbruchbetreiber zieht niemand zur Rechenschaft und Wiedergutmachung, der Einzelfallbeweis ist quasi nicht zu erbringen, die Schäden und ihren Wertverlust fängt niemand auf. Es ist dringend eine Umkehr der Beweislast zwischen geschädigten Bürgern und Steinindustrie sachlich und moralisch nötig.

Warum subventioniert Warstein den Steinabbau, dadurch das sie die WLE mitfinanzieren. Solange Steinbetriebe und Brauerei die Eisenbahntrasse benutzen, müssen sie auch einen vernünftigen Preis dafür bezahlen, der nicht durch das hochverschuldete Warstein, bezahlt wird.

Arbeitnehmer der Eisenbahn verzichten zum Erhalt auf große Teile ihres Lohns, damit die Steinindustrie letztendlich günstiger transportieren, und den Gewinn maximieren kann. Das nennt man wirklich geschickte Ausbeutung. Die Löhne der Arbeitnehmer bei der WLE sind um 30% geringer als die der Arbeitnehmer bei der Deutschen Bahn.

Die Forderung kann hier nur sein die WLE muss Teil der Deutschen Bahn werden, und diese muss im Staatsbesitz bleiben und nicht an die Börse gebracht werden!

Die Stadt stirbt. Handel und Handwerk sind nicht entwicklungsfähig, es gibt kein brauchbares Stadtzentrum zum Verkehr zwischen Anbieter und Kunden. Eine sinnvolle Stadtplanung ist mit den vertraglichen Gegebenheiten nicht möglich. Die B55n ist völlig illusorisch geworden, sie wird enden wie die Entlastungsstraße. Wobei das bei der geplanten Trassenführung von vornherein zum Scheitern verurteilt war.

Der Verkauf des Trinkwassers bringt der Stadt dringend benötigtes Geld, die Wasserwerke tragen sich selbst, und es spart den Bürgern sehr viel Geld: 100.000 Bürgern in Warstein und auf der Haar. Bei uns kostet ein m3 noch 1,- Euro, ohne eigene Wasserversorgung steigt er geschätzt auf 2,50 Euro.

Und was werden die Steinbruchbetreiber uns hinterlassen? Senkrechte Wände in der Landschaft, denen man sich nicht ohne Gefahr nähern kann. Wegen der hohen Steinschlaggefahr lässt sich das Terrain nur noch absperren. Eine ungefähr 40 Meter hohe extrem brüchige Wand ist und bleibt ohne Sicherungsmaßnahmen, und die sind unbezahlbar, ein Sperrgebiet, also ein totes Gelände.

Kletterfelsen, Touristische Nutzung oder auch die Tunnellösung der B55n sind auf Grund der latenten Gefahr völlig unsinnig, und dienen der Volksverdummung und Ablenkung vom eigentlichen Thema. Und wer ist denn so naiv, zu glauben dass nachher eine B 55 n durch die Steinbrüche führt?

Die Steinbruchbetreiber wollen ihren Profit, egal wie und ohne Rücksicht auf Verluste. Einige Wenige verdienen durch den Raubbau an der Natur und an der Stadt sich eine goldene Nase und viele Andere haben den Schaden.

Das alles muss aufhören.

Die Bürger haben Angst um ihr Wasser, vor dem Staub, vor der immer bedrohlicher werdenden Zerstörung der Landschaft, dem Sterben des Ortes. Sie haben Angst um ihre Heimat, ihr Zuhause. Viele stimmen uns zu, wenn wir fordern:

Steinabbau sofort sozialverträglich beenden!

Für DIE LINKE. in Warstein

Christel Spanke