Technokrat und Karrierist mit vielen Worthülsen

Umezulinke, Spanke

Leserbrief zur Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten

Leserbrief zur Podiumsdiskussion der Bürgermeisterkandidaten am 09.07.2009 auf Einladung des Verkehrs und Gewerbevereins Warstein, mit der Bitte um Veröffentlichung!

Während die anderen BM-Kandidaten sich wenigstens mehr oder weniger bemühten, konkrete Konzepte für die Umgestaltung der Warsteiner Innenstadt zu entwickeln, beharrte der Gemeinschaftskandidat der vereinigten Sozialabbauparteien, Frank Maatz, auf seiner Position: "Ich diskutiere nicht über Einzeldetails...". Die Betonung auf 'Einzeldetails' hätte er sich sparen können, er ließ nämlich trotz langwieriger Ausführungen nicht eine klare Aussage erkennen.

Auch seine Power Point Präsentation, in der er ein Programm zur Haushaltskonsolidierung vorstellte, bot zwischen all den Worthülsen keine konkreten Ansatzpunkte. Zu vermuten ist nach seinen Ausführungen nur, dass er ein groß angelegtes Sparprogramm anvisiert, sprich: er würde bei allem sparen, was ihm in die Hände fällt. Zudem muss man sagen, das sein Vortrag, sehr wenig mit dem vorgegebenen Thema: "Wie sieht die Kernstadt 2015 aus", zu tun hatte. In der Schule hätte es geheißen: "Thema verfehlt, setzen, glatte 6.

Hinter der politischen Enthaltsamkeit scheint gleichwohl Kalkül zu stecken: Je schneller er nämlich den Haushalt saniert bekäme - zu Lasten der Bürger, versteht sich - umso eher könnte er wohl mit einem höher dotierten Posten in einer größeren Stadt rechnen, somit einen weitereren Schritt auf der technokratischen Karriereleiter zurück legen.

Das Bürgermeister-Amt in Warstein, so lässt sich schließen,  wäre ihm nur Mittel zum (eigenen) Zweck. Konstruktive Politik, in der sich die Meinung der Bevölkerung widerspiegelt und ihre Interessen tatsächlich vertreten sind, ist so nicht möglich.

Nach dieser Diskussion drängt sich der Verdacht auf, dass Herr Maatz ein reiner Technokrat ist, dem in erster Linie an seinem beruflichen Erfolg als 'Sanierer' des Warsteiner Haushaltes gelegen ist -  auf Kosten der Bevölkerung, die unter weiteren Sparmaßnahmen zu leiden hätte. Anschließend wird er wohl weiter ziehen, um seinen 'Erfolg' in Warstein als Sprungbrett für Höheres in der kalten Welt des verwalteten Bürgerunwohls zu nutzen.

Hans-Otto Spanke und Elisabeth Umezulike