Sozialstaat statt nur Mildtätigkeit

Manfred Weretecki

Antwort auf den Leserbrief von Elke Bertling

Antwort auf den Leserbrief von Elke Bertling

Es ist eine beliebte und sehr billige Masche, den politischen Gegner absichtlich miss zu verstehen, um ihn dann, darauf basierend, diffamieren zu können. Darum haben wir auch erst überlegt ob wir auf diesen plumpen Leserbrief überhaupt reagieren, unsere Parteifreunde haben uns aber aufgefordert, auf die falschen Behauptungen der Frau Bertling, zu reagieren.

Mit keinem Wort haben wir die Caritas oder andere karitative Organisationen ‚verunglimpft’, wie von Frau Bertling behauptet. Im Gegenteil, wir haben darauf hingewiesen, dass ohne das Engagement vieler ehrenamtlich Tätiger die Not in unserem Land noch größer wäre.

Diese zu lindern oder vielmehr, sie gar nicht erst entstehen zu lassen, darf aber nicht der Initiative einzelner Bürger mit einer „sozialen Ader“ überlassen bleiben, sondern muss staatliche Sozial- und Arbeitsmarktpolitik sein. Dieses von der CDU gewollte und tatkräftig praktizierte Ablehnen eines Sozialstaates ist ein Skandal, den wir in unserem Leserbrief benennen.

Unsere Kritik richtet sich also keinesfalls gegen die Caritas oder gegen Spendenaktionen als solche, sondern zielt auf die unhaltbare Situation, dass gerade in Deutschland die Schere zwischen Arm und Reich, zwischen Erwerbslosen sowie durch einen Niedriglohn versklavten und „Besserverdienenden“ immer größer wird, mit der Konsequenz, dass die Unterschicht nicht nur zunehmend auf die Mildtätigkeit einzelner Wohlmeinender angewiesen ist, sondern auch mehr und mehr von echter sozialer, kultureller und politischer Teilhabe ausgeschlossen ist. Es sei hier auch daran erinnert, dass der Mensch  nicht nur vom Brot allein lebt und selbst um dieses müssen mehr und mehr Menschen in unserem reichen Land bangen!

Und die vorhandene Regierung wird daran kaum etwas ändern, diese nämlich setzt auf ein Konjunkturpaket, das im Wesentlichen ein 50 Milliarden dickes Ellenbogenpolster für die ohnehin besser Gestellten vorsieht, während sich für die 9 Millionen Hartz IV- und Sozialhilfeempfänger, die Ein-Euro-Jobber, Aufstocker und Niedriglöhner, Alleinerziehende, arme Rentner, Kinder und Jugendliche nichts zum Besseren wenden wird.

Der beste Schutz gegen Armut ist Arbeit? Dem könnten wir ja zustimmen, wenn nicht gerade Frau Bertlings Partei immer wieder verhindern würde, dass es menschenwürdige Löhne, sprich einen gesetzlichen Mindestlohn von über 8 Euro geben könnte, und nicht die Devise von Merkel, Westerwelle und Co gilt: „Alles was Arbeit schafft ist sozial“

Gerechtigkeit aber erfordert wirkliche Demokratie und bedarf einer Politik, die unerträgliche soziale Ungleichheiten durch eine solidarische Umverteilung des vorhandenen Reichtums beseitigt und sich nicht darauf verlässt, dass ein paar „Spendentropfen“ den nicht nur heißen, sondern bereits überkochenden Stein der sozialen Benachteiligung schon abkühlen werden.

Und noch etwas, Frau Bertling, auch wenn Sie es gezielt vermeiden, den Namen unserer Partei DIE LINKE zu nennen und vom Umfeld des Herrn Weretecki sprechen, Sie werden sich daran gewöhnen müssen, denn seien Sie sicher: Im nächsten Stadtrat sind wir dabei!!!

DIE LINKE. Basisgruppe Werl
Manfred Weretecki, Vorsitzender DIE LINKE. Kreis Soest, Warstein-Sichtigvor