Leser-Brief an Westkalk

C. Spanke, M. Weretecki

Reden ist Silber, Handeln ist Gold

Leserbrief

Wie Sie so schön schreiben, hat bisher als einzige Partei DIE LINKE nicht den direkten Dialog gesucht, aber natürlich würden wir diesen Dialog gerne mit Ihnen aufnehmen.
Dann müsste allerdings klar sein, dass das Ziel dieser Gespräche eine sozialverträgliche Beendigung des Steinabbaus wäre, und zwar nicht in ferner Zukunft, sondern jetzt! Wenn Sie garantieren könnten, dass sie den Kalkstein ohne jedes Risiko für das Wasser abbauen können und die Staubemmission auf Null bringen würden, nach Beendigung die zerstörte Natur wiederherstellen und die beschädigten Häuser auf Ihre Kosten instandsetzen würden, ja dann könnten Sie mit uns sogar darüber sprechen, die bestehenden Verträge zum Abschluss zu bringen.  Da Sie das aber wahrscheinlich nicht können, muss der Steinabbau, jetzt beendet werden.

Wie schreiben Sie immer so schön, wir tun alles technisch Mögliche, um Schäden zu verhindern, was ist aber, wenn das nicht reicht? Sie nehmen billigend in Kauf, das irgendwann bei einer Sprengung die Quellen weg sind und werden dann vermutlich behaupten, wir haben alles versucht um das zu verhindern!

Die Realität ist doch leider, das Ihr Konzern Dinge tut, die mit der heutigen Zeit nicht mehr vereinbar sind. Sie richten definitiv Schaden an, übertreten Gesetze und ignorieren neue Erkenntnisse. Sie graben in einem Wasserschutzgebiet. Sie nehmen in Kauf, das unser Wasser versiegt und gefährden allein schon damit die Zukunft einer ganzen Region. Sie nehmen uns an manchen Tagen die Luft zum Atmen. Das 90 % der Kundenfahrzeuge abgeplant sind, ist wohl stark übertrieben und es müssen 100 % sein. Wobei das Aussterben der Stadt wohl komplexere Ursachen hat und so nicht behoben sondern davon abgelenkt wird.

Wege verschwinden, dem Rat scheint es egal zu sein, er tut nichts für die Bürger. Auch wenn er hier die Möglichkeit hätte, einen Hebel anzusetzen, ist er garnicht daran interessiert? Wasser fließt im Trockenabbau und zu hohe Wände sind ohne Abstufungen nicht erlaubt. Sie gefährden sogar ihre Mitarbeiter und sie schaffen auch Folgekosten, die sie bestimmt nicht bezahlen wollen, obwohl Sie das natürlich müssten.

Auch wenn Sie noch so seriös klingende Leserbriefe schreiben, glauben wir nicht, dass die Stadt mit Ihnen einen vertrauenswürdigen Vertragspartner hat. Zu viele Unstimmigkeiten, Nachteile und Probleme lassen das bezweifeln. Wir glauben viel eher, dass es Ihnen nur um Profit geht, und Ihre Seriösität nur Fassade ist.

Die Einwohner haben eine Landschaft um sich, die ihnen Angst und Schrecken macht. Eine Stadtverwaltung, die aus Panik nur noch abschaffen und abreißen will. Die Probleme, die diese Stadt hat, sind unserer Meinung nach zum größten Teil durch den Steinabbau bedingt und lassen sich bestimmt nicht lösen, wenn der Wunsch nach Gesundheit und Frieden auf Anträge zum mehr und tieferen Abbau und auf einen zusätzlichen Kalkofen trifft.

Die Schwierigkeiten unsere Zeit fordern alle Betriebe, ja alle Menschen auf, nach zu denken, ob das, was sie tun, mit dem Wissen der heutigen Zeit noch zuverantworten ist. Wenn nicht, muss man umdenken und nach neuen Arbeitsund Nutzungsmöglichkeiten uchen. Da ist Kreativität gefragt und nicht dasstarre Festhalten an dem falschen Althergebrachten. Denken Sie in die Zukunft, fragen Sie sich, was Sie zum Wohle der Bürger stattdessen mit dem Geländemachen können, denn der Steinabbau ist hier nicht mehr vertretbar.

Und machen Sie sich keine Hoffnung das dies für uns nur Wahlkampfthema ist, wir werden das auch im neuen Stadtrat vehement weiter fordern!

Christel Spanke, Mitglied des Sprecherinnenrats DIE LINKE. Warstein
Manfred Weretecki, Vorsitzender DIE LINKE. Kreis Soest