DIE LINKE. Kreis Soest fordert Gesamtschulplatzgarantie für alle

Michael Bruns

Gunhild Böth war in Soest

DIE LINKE. Kreis Soest
Presseerklärung 25.04.2010

DIE LINKE. Kreis Soest fordert Gesamtschulplatzgarantie für alle

Die bildungspolitische Spitzenkandidatin der LINKEN für die Landtagswahl am 9. Mai Gunhild Böth (Listenplatz 5) stellte sich am Freitag 23.04.2010 in Soest in der Fußgängerzone und bei einer Abendveranstaltung im Bürgerzentrum Alter Schlachthof den Fragen der Wählerinnen und Wähler.

"Wir fordern einen Rechtsanspruch auf einen Gesamtschulplatz für alle Schülerinnen und Schüler. Die Eltern sollen frei wählen können ihre Kinder auf eine Gesamtschule zu schicken, " erklären die Landtagskandidatinnen Gunhild Böth (Gymnasiallehrerin aus Wuppertal, Listenplatz 5) und Elisabeth Umezulike (Gesamtschullehrerin aus Warstein-Sichtigvor, Listenplatz 19). "Das würde die Schullandschaft im Kreis Soest in Bewegung bringen. In kurzer Zeit würden in vielen Städten und Gemeinden im Kreis Soest Gesamtschulen errichtet!" Die Garantie für einen Schulplatz gibt es bisher für alle Schulformen mit Ausnahme der Gesamtschule.

"Der unhaltbare Zustand, dass es mit der Hannah-Arendt-Gesamtschule in der Stadt Soest nur eine einzige Gesamtschule im gesamten Kreis Soest gibt, würde sich schnell ändern, wenn es eine Gesamtschulplatzgarantie für alle gäbe, " fügt Landtagskandidat Michael Bruns (Lippstadt, Listenplatz 20, Wahlkreis 120 Altkreis Lippstadt) hinzu. "So ein politisches Gezerre wie in Lippstadt über die Gründung einer oder mehrerer Gesamtschulen würde es dann nicht mehr geben."

"Schwarz-Gelb ist ideologisch verbohrt und würdigt nicht den Elternwillen," stellt Landtagsdirektkandidat und Kreisvorsitzender Manfred Weretecki (Warstein-Sichtigvor, Wahlkreis 119 Altkreis Soest) fest. "Die ausschließliche Genehmigung von neuen Gesamtschulen in Halbtagsform durch die Landesregierung ist eine unerträgliche Benachteiligung der Gesamtschülerinnen und Gesamtschüler."

Viele Eltern wollen keine Aufteilung nach der 4. Klasse, sondern gemeinsames Lernen für ihre Kinder. An den Hauptschulen gäbe es schon lange keine Schülerinnen und Schüler mehr, wenn ausreichend Gesamtschulplätze zur Verfügung stünden. Hauptschülerinnen und Hautschüler haben keine Perspektive. In den Städten des Ruhrgebiets etwa erhalten nur 12 % der Hauptschülerinnen und Hauptschüler mit qualifiziertem Abschluss einen Ausbildungsvertrag, während auf der Gesamtschule viele sogar das Abitur schaffen: Laut einer jüngst veröffentlichten Studie der GEW hatten 70 Prozent der Abiturientinnen und Abiturenten an der Gesamtschule keine Gymnasialempfehlung.

DIE LINKE in NRW fordert zur Landtagswahl am 9. Mai die Einführung der "Einen Schule für Alle", in der alle Kinder bis zur zehnten Klasse gemeinsam mit umfassender Ausstattung für die individuelle Förderung lernen. Ein erster Schritt dahin wäre als Sofortmaßnahme die Gesamtschulplatzgarantie für alle.
Zudem sollen Oberstufenzentren eingerichtet werden, die im Hinblick auf die Berufswahl viel differenziertere fachliche Wahlmöglichkeiten anbieten können.