NRW fördert Wasserstofftankstelle in Lippstadt
Wir geben eine Pressemeldung der Stadt Lippstadt / Wirtschaftsförderung Lippstadt wieder:
Pressemitteilung von Donnerstag, 7. März 2024
Stadt Lippstadt
NRW fördert Wasserstofftankstelle in Lippstadt
Inbetriebnahme soll spätestens Ende 2025 erfolgen
Das Land Nordrhein-Westfalen fördert neue öffentliche Wasserstofftankstellen für schwere Nutzfahrzeuge mit insgesamt 20 Millionen Euro. Einen Teil davon erhält die Firma Mint Hydrogen Germany GmbH für ein entsprechendes Projekt am Standort Lippstadt. Neben Hagen und Rheda-Wiedenbrück ist Lippstadt damit einer von insgesamt drei geplanten Tankstellenstandorten des Unternehmens in NRW. Ein zukunftsweisender Schritt für den Wirtschaftsstandort Lippstadt, der durch die intensive Zusammenarbeit mehrerer lokaler Partner mit dem Fördermittelempfänger möglich wurde.
Die beiden visionären Geschäftsführer Carsten Knepper und Ludger Mintert des Lippstädter Recycling und Nachhaltigkeit-Unternehmens Wilhelm Knepper GmbH & Co. KG mit Sitz im Gewerbegebiet "Am Wasserturm" sind vom Brennstoffzellenantrieb als Zukunftstechnologie im Bereich der schweren Nutzfahrzeuge so überzeugt, dass sie ihr Firmengelände für die Wasserstofftankstelle zur Verfügung stellen werden. Daniel Utzel, der als Leiter des städtischen Baubetriebshofes die Entwicklung von wasserstoffbetriebenen Nutzfahrzeugen genau kennt und Kurt Weigelt, der als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung den engen Kontakt zu potenziellen regionalen Abnehmern des begehrten Gases hält, komplettierten das Projektteam rund um den erfolgreichen Förderantrag.
Ein Erfolg für den Wirtschaftsstandort Lippstadt, dessen Ursprünge bereits im Jahr 2021 liegen:
Am 13.12.2021 stimmte der Rat der Stadt Lippstadt über eine Verwaltungsvorlage ab, die vorsah, mit Hilfe entsprechender Bundesfördermittel eine Wasserstofftankstelle mit dem Schwerpunkt Nutzfahrzeuge in Lippstadt zu errichten. Die Ratsfrauen und –herren waren sich in der Diskussion und ihrer Abstimmung mit nur wenigen Ausnahmen einig, dass eine solche Infrastruktur für die Zukunft unseres Wirtschaftsstandortes von großer Bedeutung sei. Da sich allerdings mit dem damaligen Wechsel der Bundesregierung wesentliche Rahmenbedingungen des ins Auge gefassten Förderprogramms änderten, konnte Lippstadt im Wettbewerb um entsprechende Bundesmittel nicht bestehen. Die damaligen Initiatoren des Projektes Kurt Weigelt, Daniel Utzel und Godehard Pöttker (Standortforum) versicherten jedoch, weiter nach Lösungen für eine Realisierung dieser Zukunftstechnologie in Lippstadt zu suchen.
Das Vorhaben, als Kommune Fördermittel zu beantragen und selbst eine Umsetzung voranzutreiben, war damals nur die zweitbeste Lösung. Das Initiatoren-Team bemühte sich zunächst darum, privatwirtschaftliche Anbieter für den Standort Lippstadt zu gewinnen. Um zu beweisen, dass Lippstadt einen Wachstumsmarkt für Wasserstoff im Bereich schwerer Nutzfahrzeuge bietet, wurden ansässige Unternehmen intensiv über die Technologie informiert und bei Interesse um die Abgabe einer Absichtserklärung bzgl. einer entsprechenden Fuhrparkentwicklung gebeten. Im Zuge dessen konnte damals bereits vorbehaltlich verfügbarer Fördermittel ein Potenzial von über 50 Fahrzeugen der Klassen N3 und M3 bis zum Jahr 2028 aufgezeigt werden.
Nach dem abgelehnten städtischen Förderantrag und dem Wechsel von Weigelt aus der Stadtverwaltung in die Wirtschaftsförderung entschieden sich die Initiatoren dazu, wieder zu ihrer ursprünglichen Strategie zurückzukehren und zu versuchen, einen interessierten Anbieter für Lippstadt zu gewinnen. Insbesondere dem Engagement der Wilhelm Knepper GmbH & Co. KG ist es schließlich zu verdanken, dass dieser Anbieter in der Mint Hydrogen Germany GmbH gefunden werden konnte.
Wie geht es nun weiter?
Für das unbebaute Grundstück, das für den Tankstellenbau vorgesehen ist, liegt bereits eine erste Detailplanung mit Verkehrswegen und Infrastruktur-Anforderungen vor. In den nächsten Wochen und Monaten wird diese Planung gemeinsam mit dem beteiligten Planungsbüro und den Experten von Mint Hydrogen konkretisiert. Die Inbetriebnahme der Tankstelle soll bis spätestens Ende 2025 erfolgen. Zu Beginn können dort insbesondere schwere Nutzfahrzeuge und Busse täglich 1t grünen Wasserstoff tanken. Die Technik mit unterschiedlichen Druckstufen ermöglicht darüber hinaus auch die Betankung von PKW und kleineren Nutzfahrzeugen. Im Falle einer positiven Entwicklung kann zu einem späteren Zeitpunkt die tägliche Kapazität auf 2t erhöht werden.