ADFC-Wahlprüfstein
Fragen des Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club (ADFC) e. V.
Antwort
ADFC-Wahlprüfstein
1) Wie sehen Sie allgemein die Situation des Radverkehrs in Lippstadt?
Traditionell ist die Radverkehrssituation in Lippstadt sehr verbesserungsbedürftig und die politischen Fronten waren bisher zu dem Thema leider verhärtet.
In unserem Programm haben wir geschrieben:
“Wir wollen den Fuß- und Radverkehr sowie die Straßenbeleuchtung verbessern und mehr Barrierefreiheit für behinderte Menschen schaffen.
Wir sind dafür, dass die Radverkehrs-Mängelliste des ADFC schnellstmöglich abgearbeitet wird.
DIE LINKE ist dafür, dass Radstreifen statt Hochborde gebaut werden und auch im Sinne der Barrierefreiheit für Mobilitätsbehinderte und Rollstuhlfahrer/innen auf Kanten verzichtet wird.
DIE LINKE ist für Tempo 30 in Wohngebieten und in der City. Die Altstadt-Ringe mit Woldemei, Cappelstraße und den Tangenten bleiben Vorfahrtstraßen.”
http://www.die-linke-kreis-soest.de/uploads/media/Lippstadt_DIE_LINKE_Programm_2014_04.pdf
2) Wie stehen Sie zu den Inhalten des Mobilitätskonzepts Altstadt, insbesondere wo es um den Abschnitt zum Radverkehr geht?
DIE LINKE begrüßt das "Integrierte Mobilitätskonzept für die Altstadt von Lippstadt" der Planersocietät Dortmund, das im Auftrag der Stadt erstellt worden ist und am 10. April 2014 im Bauausschuss vorgestellt wurde.
Hoffentlich geht es jetzt endlich voran für die Altstadt und es wird zukünftig schöner sich dort aufzuhalten und zu bewegen. Jahrzehntelang wurden dort nötige Verbesserungen durch die Politik blockiert. Zum Beispiel für Tempo 30 in der Innenstadt und einem Mittelradweg in der Cappelstraße haben wir uns schon vor Jahren stark gemacht. Wir werden uns im Stadtrat nach der Kommunalwahl weiter dafür engagieren.
Ich gehe davon aus, dass wir bei einem entsprechenden Wahlergebnis wesentlich kompetenter im Bauausschuss agieren können.
2a) Tempo 30 innerhalb des Altstadtrings
Unsere Position hat sich nicht geändert.
DIE LINKE beantragt: Tempo 30 in der Altstadt!
Leider war dies im Rat und im Fachausschuss bisher nicht durchsetzbar.
2b) Einspurigkeit der Woldemei mit Radstreifen in Gegenrichtung
Dazu stehen wir weiter positiv.
2c) Mittige Führung des Radverkehrs auf der Cappelstraße
Unsere Position hat sich nicht geändert.
Mittelradweg in der Cappelstraße
Leider war dies im Rat und im Fachausschuss bisher nicht durchsetzbar.
3) Wie beurteilen Sie die Notwendigkeit der Einrichtung eines Fahrradbeauftragten bei der Stadt Lippstadt?
positiv
4) Wie stehen Sie zur Öffnung von Einbahnstraßen in Gegenrichtung für Radfahrer?
positiv
5) Sind Sie offen für die Aufhebung der Benutzungspflicht für Radwege? Falls ja, welche Straßen in Lippstadt kommen Ihrer Meinung nach dafür in Frage?
Ja. Insbesondere, wenn Beschädigungen oder Hochborde mit Absenkungen kein komfortables Radfahren zulassen oder die Verkehrssituation (Sichtbarkeit, Abbiegen) damit verbessert werden kann, ist es sinnvoll die Benutzungspflicht für Radwege aufzuheben.
Zum Beispiel Westernkötter Straße zwischen Am Schwibbogen und Bökenförder Straße und in der Südstraße. Dort ist der Radweg sehr schmal und sehr holprig. Und die Hauseinfahrten und Straßenquerungen sind durch Baumreihen sehr schlecht für alle Verkehrsteilnehmer/innen einsehbar.
6) Sind Sie auch der Auffassung des ADFC, dass es zu viele Umlaufsperren ("Drängelgitter") im Stadtgebiet gibt?
Es ist uns nicht bekannt wie viele es noch gibt. Umlaufsperren sind Fahrrad- und Behindertenfeindlich und sollten deshalb abgebaut werden.
Mit freundlichen Grüßen
DIE LINKE. Ortsverband Lippstadt
Michael Bruns