Zu den Äußerungen von Bürgermeister Gödde und der Steinindustrie rund um die Wasserdemo

DIE LINKE. Ortsverband Warstein

Unpolitische Demos gibt es nicht!

Pressemitteilung 19.04.2010
DIE LINKE. Ortsverband Warstein

Zu den Äußerungen von Bürgermeister Gödde und der Steinindustrie rund um die Wasserdemo

Da freut man sich über eine gut verlaufene Demo und muss am anderen Tag in der Zeitung lesen: Weil DIE LINKEN so dominant aufgetreten sind, wären einige Leute der Demo ferngeblieben.

Lieber Herr Gödde, da hört der Spaß aber langsam auf. Das ist entweder einfach dreister Populismus, oder man will gezielt davon ablenken, dass man selber zu aktiver bunter Politik nicht mehr in der Lage ist?

Man darf vielleicht mal zurückblicken: 2009, Kommunalwahlen, Bürgermeisterwahlen, da haben wir als LINKE dieses Thema erst wieder in die breite Öffentlichkeit gebracht. Der Begriff Steinlobbyist (über Frank Maatz) wurde auf dem Neujahrsempfang von uns geprägt. Dadurch, und durch unser Frühstück mit dem anschließenden Versuch der verlogenen Kriminalisierung, kam die verschüttete Diskussion erstmal wieder richtig in Gang. Sonst würde die Steinindustrie immer noch mit diesem Stadtrat und dieser Stadt Schlitten fahren, machen was sie wollte. Alles schon vergessen?

Da maßen sich Politiker, die schon lange in Warstein die Politik mitverantworten, und an dem Status Quo des Steinabbaus nicht unmaßgeblich beteiligt sind, an, so etwas zu verbreiten!

Die sogenannte Dominanz ist ein demokratisch angemessener Bestandteil einer öffentlichen Veranstaltung, freie Meinung zum Wohle des Wassers. Die angebliche Dominanz bestand zu dem Zeitpunkt aus ca. 15 roten aufgeblasenen Luftballons. Wasserprotest nur für die mit der richtigen Gesinnung? An gleicher Stelle waren FDP- und Grünen-Fahnen, das stört dann keinen?

Da wurde im Vorfeld auf den unpolitischen Status dieser Demo hingewiesen, Demo und unpolitisch ist schon ein Widerspruch in sich! Wie soll das gehen?

Was wäre Herrn BM Gödde denn Recht gewesen, hätten wir unser Büro, an dem die Demo direkt vorbei ging, vielleicht auch zuhängen sollen? Damit ja keiner sieht, es gibt LINKE auch hier in dieser Stadt? Wem das peinlich ist, der sollte mal sein Demokratieverständnis überprüfen.

Da wird der Steinindustrie fast eine ganze Seite in einer Tageszeitung zur Verfügung gestellt, um ihre krude und auch arrogante Sicht der Dinge kundzutun. Wir müssten alle auf die Knie fallen, weil wir der Steinindustrie so dankbar sein müssen, dass sie unsere Stadt zerstört? Und das sogar in mehrfacher Hinsicht, sie zerstört Häuser, vergiftet alles, verstaubt unsere Umwelt und bedroht unser Trinkwasser!

Und wenn wir nicht lieb zu der Steinindustrie sind, versagt sie uns die von ihr ach so großzügig erlaubte Gewinnung des Trinkwassers. Wir sollen uns gefälligst kriecherisch einer Erpressung beugen, so wird dort gearbeitet. Anzeigen, verleumden, erpressen.

Ja liebe Steinindustrie, und -Lobbyisten, wir meinen wirklich ernst, was wir sagen! Wir finden dass sie genug Profit gemacht haben, sie haben aus Warstein lange genug eine Mondlandschaft gemacht! Jetzt ist es an der Zeit, Wiedergutmachung an Mensch und Natur zu betreiben und nicht noch mit immer mehr Risiko die Quellen zu bedrohen. Hören sie endlich auf damit!!!

Manfred Weretecki, Sichtigvor
Hans-Otto Spanke, Warstein