Steinabbau: Menschen vor Profite

DIE LINKE. Ortsverband Warstein

Zu den Äußerungen von Herrn Köster

DIE LINKE. Ortsverband Warstein
Presseerklärung 13.07.2010

Menschen vor Profite
Steinabbau in Warstein

Herr Köster garantiert Arbeitsplätze für 30 Jahre. Das muss ja ein toller Arbeitgeber sein. Der normale Arbeitnehmer ist schon froh, wenn er weiß, dass er im Folgejahr noch bei seiner Firma arbeiten kann! Wer behauptet er hätte Arbeit für die nächsten 30 Jahre, den müsste man fragen wo er denn seine Glaskugel her hat?

Oder will Herr Köster, über den Faktor Arbeitsplatzverlust, Angst schüren? Er verdreht in billiger Demagogie die Tatsachen, die Arbeitsplätze werden für die vorgeschriebene Renaturierung sowieso noch gebraucht. Außerdem muss man in diesem Zusammenhang dann auch mal fragen, welcher Art die Arbeitsplätze sind und welche Folgen sie haben. Wieviele Niedriglöhner, Aufstocker, Leiharbeiter, unversicherte 400-Euro-Jobs und befristete Arbeitsverträge sind darunter? Wieviele Arbeitsplätze hat diese Steinindustrie in unserer Stadt anderweitig wohl schon gekostet?

Wir behaupten, der Steinindustrie geht es nur um Profit! Aber man sollte sie beim Wort nehmen, stellen sie also in 30 Jahren noch die gleiche Anzahl an korrekten Arbeitsplätzen zur Verfügung, man wird sie daran erinnern!
Wir als LINKE wären natürlich froh über solche Versprechen, solange es sich nicht um Arbeitsplätze handelt, die eine ganze Stadt systematisch kaputt machen! Aber leider machen sie, Herr Köster, genau das, mit dem jahrzehntelangen Steinabbau in Warstein, das wollen sie nur vertuschen.
Sie gefährden ständig unser Wasser, verstauben die ganze Innenstadt, sprengen Risse in die Häuser, verursachen den Verkehrskollaps, letztendlich das Sterben der Stadt, und stellen sich dann noch als Samariter hin, dem es nur um Arbeitsplätze geht! Das nimmt ihnen keiner mehr ab.
Auch sie müssen doch erkennen das die Warsteiner, in überwiegender Mehrheit, den Steinabbau lieber heute als morgen, und nicht in 30 Jahren beendet sehen wollen!

Da wird ein Dialog angeboten, aber über Wasser soll nicht gesprochen werden. Das wäre aber das einzige Thema, das man mit Ihnen überhaupt besprechen könnte. So was als Handreichung zu bezeichnen ist ein Verschaukeln der Öffentlichkeit!

Selbst wenn sie es, bei einer von Ihnen angedachten Laufzeit von über 30 Jahren, schaffen würden, die Quellen nicht weg zu sprengen, was wir für sehr unwahrscheinlich halten, so zerstören sie doch jetzt schon fortlaufend die im Kalkstein befindlichen Grundwasserleiter!
Herr Köster! Schaffen sie Ersatzarbeitsplätze für ihre Mitarbeiter, denn das sind Sie ihnen schuldig, und erzählen sie nicht, das sie weitere 30 Jahre Arbeitsplätze erhalten wollen, um damit weitere 30 Jahre Warstein zu zerstören!

Selbst ihre eigene Partei hat erkannt, das es so in unserer Stadt nicht weitergehen kann, es wäre gut, wenn Sie diesem Beispiel folgen würden!

Manfred Weretecki, Kreisvorsitzender DIE LINKE & Kreistagsfraktionsvorsitzender

Hans-Otto Spanke, Mitglied des Sprecherrates DIE LINKE. Warstein & Stadtrat