Lebensqualität & Solidarität

DIE LINKE. Ortsverband Warstein

An den Westkalk-Betriebsratsvorsitzenden

DIE LINKE. Ortsverband Warstein
28.07.2010

Antwort der LINKEN auf das Schreiben des Westkal-Betriebsratsvorsitzenden:


Lieber Herr Betriebsratsvorsitzender Pohl,
sehr geehrter Betriebsrat der Westkalk,
wir verstehen ihre Angst um den Arbeitsplatz, aber die Welt verändert sich, da muss man manchmal mit:

1) Wir, als Sprecherrat der LINKEN in Warstein, kämpfen natürlich um jeden Arbeitsplatz, allerdings nicht, wenn dadurch, systematisch, die Einwohner einer ganzen Stadt in ihrer Lebensqualität derart eingeschränkt werden, dass hier zu wohnen nicht mehr zu ertragen ist.

2) Wir schreiben unsere Veröffentlichungen lustvoll hierarchiearm gemeinsam, wie sie an unterschiedlichen Stilen und Argumenten erkennen können. Die Presssemitteilung, auf die sie sich beziehen, ist selbstverständlich in unserem Sprecherrat abgestimmt gewesen, und wir teilen den Inhalt gemeinsam, voll und ganz. Die Ironie über Aussagen wie zB "30 Jahre Jobs", wohlgemerkt Jobs, nicht Arbeit, oder "wir gehen sowieso tiefer" halten wir für angemessen. Hier isoliert Herrn Weretecki anzusprechen, ist sachlich falsch. Über die Art wie, können wir nur staunend den Kopf schütteln. Inhaltlich in einem fairen Dialog (ihr Zitat) zu antworten, scheint da nach unserer Meinung schwierig.

3) Im übrigen ist der Herr Weretecki nicht freigestellt, und ruht sich nicht auf der faulen Haut aus, falls das bösartig allen aus gutem Grund freigestellten Betriebsräten unterstellt werden sollte, sondern arbeitet als Telekom-Techniker, wie auch als nicht freigestellter Betriebsrat. Vielleicht sollten sie sich erstmal informieren, bevor sie ihrem Betriebsrat wie auch der Öffentlichkeit Unrichtigkeiten erzählen. Wir fragen uns, was freigestellte Betriebsräte zu dem Allem sagen.

4) Dass sie, wohlgemerkt im Namen der Belegschaft, die Sorgen um unser Trinkwasser, die von Mauerrissen betroffenen Hausbesitzer, die staubvergifteten Anwohner auf der Range, Hauptstraße und Umgebung, Verdi, Motorradfahrer ect. regelrecht verhöhnen, geht allerdings zu weit. Sprechen sie doch bitte persönlich mit den Betroffenen. Wir verstehen den Druck, unter dem auch sie stehen, aber es muss klar sein, dass eben nicht wir diesen Druck aufbauen, sondern die Profitgier ihres Arbeitgebers.

5) Als Stadtrat ist Herr Spanke den Menschen verantwortlich, ebenso wie Herr Weretecki als Kreistagsabgeordneter, und zwar allen Menschen, damit "ihr" Unternehmen eben nicht tun kann, was es will. Da können sie uns unsere moralische und politische Verantwortung doch nicht verbieten! Ihr von ihnen ausdrücklich erwähntes Demokratieverständniss lässt bei uns an diesem Punkt Verwunderung aufkommen.

6) Warum sie als Betriebsrat, und Vorsitzender eines solchen, sich für eine Entsolidarisierung der Arbeitnehmer, eben gegen Gewerkschaftssolidarität äußern, hier z.B. gegen Verdi, das erschließt sich uns einfach garnicht.

7) Wen wir als LINKE unterstützen, das entscheiden wir natürlich selber. Den Zuspruch, den wir erfahren und das ist, gerade was den Steinabbau angeht, nicht wenig, reicht uns als Rechtfertigung. Wir können, in unserer Verantwortung, ihr Unternehmen aufgrund der von ihm ausgehenden Nöte und Gefahren nicht in Ruhe lassen.

Mit freundlichen Grüßen
für den Sprecherrat DIE LINKE. Ortsverband Warstein

Christel Spanke
Norbert Romeike
Hans-Otto Spanke