Sauberkeitssensoren in den Fußböden?

Michael Bruns

DIE LINKE lehnt die Privatisierung der städtischen Gebäudereinigung ab

DIE LINKE lehnt die Privatisierung der städtischen Gebäudereinigung in Warstein ab.

Die Stadt Warstein will die städtische Gebäudereinigung mit 70 fest angestellten Mitarbeiterinnen privatisieren. Es soll ohne festen Turnus geputzt werden "sondern nur noch, falls es wirklich notwendig wird." Eine Dortmunder Beratungsfirma soll für max. 30.000 Euro ein Konzept dafür ausarbeiten. Der Personalchef gibt zu, dass die Arbeitnehmer "stärker belastet" werden.
Siehe Artikel vom 18.06.2008 im Soester Anzeiger

DIE LINKE lehnt Privatisierungen ab, sie führen zu schlechteren Dienstleistungen, höheren Preisen, geringeren Löhnen und schlechteren Arbeitsbedingungen. Entlassungen könnten zu Mehrbelastungen beim Arbeitslosengeld für die Stadt führen.

Manfred Weretecki, Kreisvorsitzender der LINKEN und ver.di-Gewerkschafter, aus Warstein reagierte mit einem Leserbrief. Er schreibt: "Frauen, die in unserem Staat, wie in kaum einem anderen Land in der EU, sowieso schon schlechter als Männer bezahlt werden, sollen hier wieder mal auf noch niedrigeres Gehalt gedrückt werden." Die Hygiene wird leiden. 30.000 Euro für das Privatisierungskonzept sind reine Steuergeldverschwendung. 
Siehe Leserbrief im Soester Anzeiger vom 20.06.2008

Wir dokumentieren hier den Leserbrief:

"Sauberkeitssensoren in den Fußböden?

Nur putzen, wenn es notwendig ist, ja wie soll das denn gehen? Wer entscheidet das denn? Wird da jetzt noch ein Posten für Jonny Controletti geschaffen? Oder werden Sauberkeitssensoren in den Fußböden eingebaut?

Sicher muss die Stadt Warstein sparen, aber muss es immer bei den sowie schon schlecht Verdienenden sein? Da werden 30.000 Euro für einen Externen Berater ausgegeben, obwohl das Ergebnis sowieso schon klar ist: Privatisierung, das Allheilmittel der Neoliberalen. Natürlich wird es billiger, wen man bei den Reinigungskräften das Gehalt verringert, aber wollen wird das wirklich? Brauchen wir dafür externen Sachverstand, der 30000 Euro verschlingt? Dafür hat die Stadt Geld? Das ist für mich unfassbar! Frauen, die in unserem Staat, wie in kaum einem anderen Land in der EU, sowieso schon schlechter als Männer bezahlt werden, sollen hier wieder mal auf noch niedrigeres Gehalt gedrückt werden. Da ich bei einer ehemaligen Behörde arbeite, kann ich sehr gut beurteilen, wohin es führt, wenn man solche Dienstleistungen, wie Reinigungsdienste privatisiert. Wenn die Toiletten nur noch alle 4 Wochen gereinigt werden, kann man sich ausmalen, das dies nicht sehr appetitlich ist. Die Reinigungsfirmen wechseln fast monatlich, weil das Geld was hierfür ausgegeben wird immer weniger wird und immer nur ganz unten eingespart wird. Es kann doch hier nur bei den Reinigungskräften gespart werden, die ausführende Firma will doch auch nur Profit machen.

Wenn die Stadt Warstein wirklich sparen will, sollte man in der oberen Hierarchie, bei Bürgermeister u. Beigeordneten, anfangen. Würde der Bürgmeister vernünftig arbeiten, brauchten wir auch keinen Beigeordneten und das würde wesentlich mehr einsparen, als bei den Reinigungskräften.

Manfred Weretecki, Vorsitzender DIE LINKE. Kreis Soest"