Für den Klimaschutz den Flughafen Paderborn-Lippstadt nicht weiter betreiben!

DIE LINKE und DIE SO! im Kreistag

Bericht über die letzte Kreistagssitzung am 08.10.2020 in der Wahlperiode 2014-2020

Die letzte Sitzung, wie auch die davor und auch die kommenden, fand im Kongresszentrum Bad Sassendorf statt.

Inhaltlich gab es fast nur Formales, auf das ich hier nicht eingehen möchte.

Der einzig interessante Tagesordnungspunkt war Top 11 Flughafen Paderborn.

Mich hatte man wohl als Hauptfeind des Flughafens ausgemacht. Da 5 Redner vor mir dran waren, kam ich so gut wie in jeder Rede vor. Aber was soll's, vielleicht trägt es dazu bei, dass wir noch vor den Grünen, als Klimaschutzpartei wahrgenommen werden. Hier meine Rede:

Sehr geehrte Frau Landrätin, meine Damen und Herren,

wir sind davon überzeugt, dass es aus Klimaschutzgründen nicht sinnvoll ist, den Flughafen Paderborn-Lippstadt, weiter zu betreiben.

Wir haben in der letzten Kreistagssitzung beschlossen, als Kreis bis 2030 Klimaneutral zu werden, dazu zählen für uns auch die Beteiligungen.

Wie mit 67 Mitarbeitern  ein 24 Stundenbetrieb des Flughafens aufrecht erhalten werden soll, halten wir auch für äußerst fraglich.

Klar kann man argumentieren, Paderborn ist noch einer der wirtschaftlichsten Flughäfen, nutzt aber nichts, wir können nur über diesen Flughafen abstimmen!

Wir haben ja schon die letzten Umlagenerhöhungen nicht mitgetragen und immer wieder gefordert, die Wirtschaft müsste sich beteiligen, aber passiert ist nichts! Die Wirtschaft betont nur immer, wie wichtig der Flughafen ist, aber der Steuerzahler muss bezahlen!

Da muss jetzt ein Schlussstrich gezogen werden!

Bevor Hajo Kayser gleich wieder ruft ….. wir wollten 200 Arbeitsplätze vernichten …,genau das wollen wir natürlich nicht.

Wir akzeptieren unsere Verantwortung für den Flughafen, hier aber in erster Linie für die Mitarbeiter des Flughafens. Eine Vereinbarung nach Bielefelder Modell, könnten wir mittragen. Diese Summe sollte dann aber nicht zur Sanierung des Flughafens genutzt werden, sondern für die Mitarbeiter, eingesetzt werden!

Es muss sichergestellt sein, dass die Flughafen-Beschäftigten bei Kommunen im Umkreis unterkommen oder durch geeignete Maßnahmen, ohne große Verluste ausscheiden können. 

Hier nur zu hoffen, dass für die Mitarbeiter, die im Kreis Soest wohnen, etwas getan wird, wie es in ihrem Antrag steht, ist natürlich viel zu wenig!

Hier muss es konkrete Angebote geben!

Das ist wichtiger, als die Sanierung des Flughafens, wobei da ja auch schon über 100 Arbeitsplätze wegfallen.

Es gibt zu viele Flughäfen in Deutschland, für die meisten Kreisbewohner ist Dortmund genauso schnell oder schneller zu erreichen.

Die OWL-Gesellschafter Gütersloh, Lippe u. Bielfeld steigen auch aus der Flughafen Gesellschaft aus, warum halten wir daran fest?

Was ich zum Abschluss sage wird sie wahrscheinlich schocken, wir könnten uns gut vorstellen, den Vorschlag von Klimaforscher Udo Engelhard aufzunehmen. Nämlich aus dem Flughafen eine Energiestation mit Solar- und Windkraftanlagen zu machen.

Manfred Weretecki,
Fraktionsvorsitzender DIE LINKE und DIE SO! im Kreistag Soest


Ergänzung: Da HaJo Kaiser von der SPD mir in seiner Rede vorwarf, wir wollten 200 Arbeitsplätze vernichten, ich aber doch sonst immer auf meine Gewerkschaftsnähe hinwiese, habe ich darauf etwas heftiger reagiert, als oben im Text steht. Ich habe erwidert, dass gerade die SPD bisher immer wieder, wenn es um neue Stellen in der Kreisverwaltung gehe, gehörig auf die Bremse tritt. Und das mir ausgerechnet so eine Fraktion so etwas vorwirft, wäre eine Frechheit.