Lippstadt: Stadthaus-Neubau, möglichst klimaneutral!

DIE LINKE. Ratsfraktion Lippstadt

Im Dezember wurde über den grundlegenden Energie-Standard für den Stadthaus-Neubau entschieden. DIE LINKE forderte 100 % erneuerbare Energie.

Bericht aus dem Rat, Dezember 2019:

Die Verwaltung hatte zwei alternative Varianten zur Abstimmung gestellt. DIE LINKE hat sich für die umweltfreundlichere Variante entschieden - aber plus einer möglichst klimaneutralen Umsetzung. Klimanetzwerk und Grüne sprachen sich überdies für die Passivhaus-Bauweise aus.

Die Verwaltung schrieb in ihrer Vorlage 351/2019: "Bei der Berücksichtigung eines über das Energie-Effizienzhaus noch weitergehenden Standards kann in Zweifel gezogen werden, dass sich die höheren Errichtungskosten - auch nicht über den Betrachtungszeitraum von 50 Jahren - durch verringerte Betriebskosten bzw. Energieeinsparungen ausgleichen." Zahlen dazu liefert die Verwaltung nicht. Man soll das einfach glauben. Ich kritisiere das im Haupt- und Finanzausschuss. 

Meine Rede im Haupt- und Finanzausschuss: "Wir halten aktuell ein Passivhaus mit aufwändiger Dämmung und möglicherweise fehleranfälliger Lüftungsanlage, die zu Lasten des Komforts geht, für das Stadthaus nicht für unbedingt erforderlich.
Aufbauend auf dem KFW-55-Standard (Energie-Effizienzhaus) ist auch ein klimaneutrales Stadthaus möglich: Entscheidend dafür ist woher die Energie kommt und nicht die Dämmung.
Die Verwaltung sieht zur Wärmeerzeugung eine Heizkesselanlage auf Erdgasbasis in Kombination mit einem BHKW (Blockheizkraftwerk) vor. Geothermie und PV-Anlage (Photovoltaikanlage) sind nur als Optionen oder Möglichkeiten genannt. Das sehen wir anders: Wir wollen, dass die Energie aus Erdwärme und Solarstrom kommt. Das wäre 100 % erneuerbare Energie.
DIE LINKE beantragt Alternative 1b zu beschließen mit dem Zusatz, dass eine Geothermie-Anlage mit Erdsondenfeld und Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaikanlage vorgesehen wird."

Auch die SPD sprach sich für eine Solaranlage aus.

Schließlich wurde beschlossen, dass das Stadthaus als Energie-Effizienzhaus (KFW-55-Standard) gebaut werden soll mit dem wichtigen Zusatz: "Dabei soll für den Stadthausneubau die Bauweise in Kombination mit der Anlagentechnik in Abwägung mit den anderen beim Bau zu berücksichtigenden Belangen so optimiert werden, dass der Jahresprimärenergiebedarf so gering wie möglich ist und der verbleibende Bedarf zu einem möglichst hohen Anteil durch erneuerbare Energien gedeckt wird."
 

100 % Grünstrom für die Verwaltung

Zudem wurde auf Antrag der Grünen im Rat einstimmig beschlossen, dass der gesamte Strombezug der Stadt kurzfristig auf den Grünstrom der Stadtwerke umgestellt wird. Sehr gut!


Viele Grüße

Michael Bruns, Vorsitzender DIE LINKE. Ratsfraktion Lippstadt