Warstein: Die Linke kritisiert verschlechterte Versorgungslage für Frauen
Krankenhausfusion in Lippstadt
Mit Entsetzen hat Die Linke Warstein zur Kenntnis genommen, dass im Rahmen der Fusionierung der beiden Lippstädter Krankenhäuser die katholische Kirche einseitig Behandlungsangebote streicht, konkret seien hier Schwangerschaftsabbrüche genannt. Das Angebot bezog sich vorher schon nur auf rein medizinische Indikationen, ein Wegfall auch dieses Angebots wird für Frauen noch mehr Stress bedeuten.
Selbst der Chefarzt Prof. Joachim Volz kritisiert dies mit den Worten: „Das ist schon ein großer Paradigmenwechsel.“ Vage bleibt er in seinen Ausführungen, dass dies sogar über seinen Fachbereich hinausgehe: „Unsere Gesundheitsregion wird katholisch. (…) Es werde keine ethischen Diskussionen mehr geben. Es gelte das, was die katholische Kirche vorgebe.“ Und da fragen wir uns als Die Linke: Welche Leistungen sind über Schwangerschaftsabbrüche hinaus noch betroffen? Wird hier auch die Mitbestimmung der Kolleginnen und Kollegen beschnitten? Die ist leider bei Katholischen Institutionen deutlich schlechter als die Gewerkschaftliche Mitbestimmung! Wie weit gehen die Entscheidungskompetenzen einer Gruppierung, der nur rund 24% der Bevölkerung angehören und dazu noch mit schwindender Tendenz, wie die Austrittszahlen zeigen?
„Die weitere Einschränkung dieses wichtigen Versorgungsangebotes für Frauen hat unmittelbare Konsequenzen für unseren Gesundheitsstandort. Schon jetzt ist für Frauen oft ein Spießrutenlauf in der Kürze der Zeit eine Einrichtung zu finden, die ihr in dieser Lebenslage einer ungewollten Schwangerschaft helfen kann, abgesehen von weiten Wegen, die zurückzulegen und Kosten, die zu tragen sind“, so Alexa Krause, Sachkundige Bürgerin für Die Linke in Warstein.
Manfred Weretecki, Kreis- und Fraktionsvorsitzender im Kreis Soest betont: „Wir als Die Linke fordern eine generelle Streichung des Paragraphen 218 StGB, der noch aus einer Zeit stammt, in der Frauen nicht mal das Wahlrecht hatten. Andere Länder zeigen, wie es gehen kann. Frankreich hat das Recht auf Schwangerschaftsabbrüche zum Beispiel in der Verfassung verankert.“
International tätige Institutionen wie Amnesty International, der Deutsche Gewerkschaftsbund und 80% der deutschen Bevölkerung befürworten, dass Frauen im Fall einer ungewollten Schwangerschaft frei entscheiden können, ob sie diese fortführen wollen oder nicht. Eine Kriminalisierung, wie sie derzeit der Fall ist, ist nicht zielführend. „Wir kritisieren die Entscheidung über den Wegfall des Angebotes im Rahmen der Fusionierung und die damit verschlechterte gesundheitliche Versorgung für Frauen in unserer Region“, so Robert Helle, Bürgermeisterkandidat in Warstein für Die Linke bei den anstehenden Kommunalwahlen im September 2025.