Leserbrief zum Koalitionsvertrag NRW: Wald ist kein Industriegebiet!

Manfred Weretecki

Zum Bericht über den Koalitionsvertrag NRW aus Sicht von Jörg Blöming (CDU) und Dagmar Hanses (Grüne) in der Samstagsausgabe 2.7.22 des Warsteiner Anzeigers schrieb für DIE LINKE in Warstein folgenden Leserbrief:

Sicher ist nicht alles schlecht was im Koalitionsvertrag steht. Ich spreche hier nur zwei wichtige Punkte für Warstein an. Was die Windkraftanlagen (WKA) anbelangt, ist allerdings schon ziemlich viel schlecht.

Wir sind uns sicher alle einig: WKA werden gebraucht. Die Frage ist halt, wo stellen wir sie hin?

Dass es jetzt leichter werden soll, in Industriegebieten und an Straßen WKA zu bauen, ist sehr zu begrüßen. Die Frage bleibt, warum geht das erst jetzt? Das habe ich nie verstanden!

Wie auch Dirk Störmann in seinem Leserbrief schrieb, fangt doch erstmal in Industriegebieten, Raststätten, Autohöfen, Autobahnen usw. an. Die Flächen sind dort bereits versiegelt, die Infrastruktur ist da. Man zerstört dort keine Umwelt!

Alle Kalamitätsflächen sollen mit WKA beglückt werden, danach ist der Arnsberger Wald ein Industriegebiet, wollen wir das wirklich? Wo soll sich der Mensch erholen? Im Wald wird das dann nicht mehr möglich sein.

Eine andere Alternative wäre noch die Haar, indem man das, damals ziemlich willkürlich festgelegte Vogelschutzgebiet, quasi in den Arnsberger Wald verlegt, weil es dort sicher mehr Vögel zu schützen gibt als auf der Haar.

Jörg Blöming sagt der Konflikt Wasser/Steinabbau müsste gemeinsam erarbeitet und moderiert werden. Das sehe ich anders, da gibt es nichts zu moderieren. Was dabei rauskommt haben wir doch vor ein paar Jahren gesehen, wir haben einen alten Mann (Moderator) nur noch etwas reicher gemacht.

Als wir als Linke damals gefordert hatten, man müsse auch über ein Ende des Steinabbaus reden, war das Gespräch schnell zu Ende. Denn das war absolut tabu. Ein Ende des Steinabbaus unvorstellbar.

Laut Franz Bernd Köster sollen noch Generationen seiner Familie davon profitieren. Nein, lieber Jörg, da müssen Gesetze her, da wo Steinabbau Wasser gefährdet, muss es verboten werden Stein abzubauen. Fertig. Da gibt es nichts zu diskutieren!

Unsere Region ist in der glücklichen Lage, hervorragendes Wasser zu haben, dies muss unbedingt für kommende Generationen erhalten bleiben!

Manfred Weretecki, Sichtigvor